Auf den ersten Blick wirkt der MITTBACK (ehemals FINNVARD) Tischbock von IKEA schlicht und unscheinbar. Er gehört zur Kategorie der funktionalen Werkstücke: ein höhenverstellbarer Tischbock mit typisch skandinavischem Design, der meist für Schreibtischplatten oder Arbeitsflächen verwendet wird. Doch genau diese Zurückhaltung macht ihn für kreative Bastler – und besonders für die BDSM-Community – so interessant. Denn wer genauer hinschaut, erkennt: Der Mittback bietet eine seltene Kombination aus massivem, geöltem Birkenholz, einfacher Konstruktion und hoher Anpassbarkeit. Und genau das macht ihm zum idealen Möbelstück aus dem du deinen Spanking Bock selber bauen kannst.
Mit einem Preis von 40 € (Stand: Mai 2025) ist er erschwinglich und auch für DIY-Einsteiger attraktiv. Das geölte Birkenholz ist dabei nicht nur langlebig, sondern lässt sich auch sehr gut weiterbearbeiten – schleifen, bohren oder lasieren ist problemlos möglich. Damit hebt sich der Mittback klar von vielen anderen IKEA-Möbeln mit furnierten Oberflächen ab, die sich kaum individuell gestalten lassen.
Die Maße im aufgebauten Zustand: Breite 58 cm, Tiefe 35 cm, Höhe 70–93 cm. Zum Vergleich: Ein klassischer Strafbock misst durchschnittlich etwa 75 cm Höhe, 80 cm Breite und 90 cm Länge. Der Mittback ist also kompakter gebaut, bietet aber durch die höhenverstellbare Konstruktion bereits eine sehr gute Ausgangsbasis. Zwar ist er in der Grundversion nicht ganz so massiv wie traditionelle BDSM-Möbel – doch mit gezielten Verstärkungen und Ergänzungen lässt sich daraus ein vollwertiger, belastbarer Spanking Bock entwickeln. Und das Beste: Mit einem Gewicht von nur 4 kg bleibt er flexibel einsetzbar – und der Aufbau dauert gerade einmal 15 Minuten.
Projektstart: Der IKEA-Strafbock – funktional, stilvoll, selbstgebaut
Lasst uns einen Blick darauf werfen, wie ich euch Schritt für Schritt zeigen werde, wie aus dem schlichten Tischbock nach und nach ein vollwertiger Strafbock wird. Dabei geht es nicht nur ums Handwerk, sondern auch um Planung, Design und Sicherheit – alles, was ein durchdachtes DIY-Projekt ausmacht.
Ziel ist ein funktionaler, ergonomischer und ästhetisch ansprechender Strafbock, der sowohl DIY-Fans als auch BDSM-Praktiker:innen begeistert.
- Planung – Von der Idee zur Skizze: Was soll der Strafbock können? Worauf muss geachtet werden?
- Gestaltung – Materialwahl, Oberflächen, Farben, Polsterung und Design
- Umsetzung – Detaillierte Bauanleitung mit Werkzeugliste und Tipps
- Verwendung – Praktische Hinweise zur Anwendung, Pflege und Erweiterung
Am Ende dieser Blogserie steht hoffentlich eine durchdachte Schritt-für-Schritt-Anleitung, die ich zusätzlich in einer Videoreihe auf meinem YouTube-Kanal umsetzen werde.
Teil 1: Planung – Vom Tischbock zum Strafbock
Bevor es an die Modifikation geht, habe ich mir den Mittback ganz in Ruhe aufgebaut und die Konstruktion analysiert. Das geht zum Glück schnell – in knapp 15 Minuten steht der Bock, und man kann sich die einzelnen Elemente genauer anschauen. Der Aufbau besteht aus einem Grundgerüst mit vier Beinen, zwei oberen Querverstrebungen, einem unteren Tableau zur Stabilisierung sowie dem zentralen, höhenverstellbaren Element.
Besonders interessant sind die beweglichen Teile, die für die Höhenverstellung sorgen: zwei gelochte Holzplatten (ich nenne sie hier einfach Lochplatten), durch die jeweils ein Holzbolzen gesteckt wird. Diese sind mit der Auflageplatte verbunden, auf der normalerweise eine Tischplatte aufliegt – in unserem Fall wird diese Fläche später zur Liege- und Kontaktzone des Strafbocks. Die gesamte Konstruktion wird mit acht 6×50 mm Korpusverbindern sowie zwei M8-Schlossschrauben mit Flügelmuttern fixiert. Das Ganze ist simpel, aber clever aufgebaut – und bietet genau den Spielraum, den man für ein DIY-Projekt braucht.
Eine weitere Idee: Beinauflagen für die kniende Position, wenn jemand längs auf dem Bock liegt. Das könnte die Nutzung deutlich bequemer machen – muss aber gut durchdacht werden. Schließlich darf die Konstruktion nicht an Stabilität verlieren. Vor allem bei Fixierungen ist Sicherheit essenziell – ein wackelnder oder gar umkippender Bock ist ein No-Go. Hier werde ich im weiteren Verlauf prüfen, wie und wo zusätzliche Verstärkungen oder Gegengewichte nötig sind.
Ergonomie: Belastung minimieren, Komfort erhöhen
Für mein Beispiel gehe ich von einer durchschnittlich großen Person aus – etwa 1,70 m Körpergröße und 75–80 kg Körpergewicht. Warum das wichtig ist? Weil man bei der Planung nicht nur die Belastungsgrenzen des Materials im Blick behalten sollte, sondern vor allem, weil jeder Körper anders gebaut ist – und damit andere Anforderungen an Komfort und Ergonomie stellt. Die Maße des Bocks müssen also anpassbar oder gut durchdacht sein, damit sie möglichst vielen Menschen gerecht werden.
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Die folgenden Überlegungen zu Kniebelastung, Atemfreiheit oder Beinauflagen sind daher keine starren Regeln, sondern Orientierungspunkte, die dir helfen können, beim Bau deines eigenen Strafbocks auf sinnvolle Proportionen zu achten.
Überlegt euch auf jeden Fall folgendes: Liegt das Hauptgewicht über längere Zeit ausschließlich auf den Knien, kann das schnell schmerzhaft werden. Noch kritischer wird es, wenn jemand mit vollem Gewicht auf dem Bauch und der Brust aufliegt: Das kann die Atmung einschränken, besonders bei längeren Sessions. Um dem entgegenzuwirken, müssen die Höhe des Bocks und mögliche Beinauflagen sinnvoll aufeinander abgestimmt werden. Ziel ist eine Position, in der der Oberkörper gut abgestützt ist, während die Beine entlastet werden.
Wenn man die Beinauflagen weglässt, vereinfacht sich die Sache: Dann genügt es, die Gesamthöhe des Bocks auf die jeweilige Person anzupassen. Und ganz ehrlich: Wir bauen hier keinen medizinisch validierten Prototyp, sondern ein funktionales DIY-Möbel. Ich werde also im weiteren Verlauf einfach durch Ausprobieren herausfinden, was funktioniert – und euch die Ergebnisse hier im Blog zeigen.
Wenn jemand von euch bereits Erfahrungen mit der optimalen Höhe oder Positionierung hat: Schreibt mir gerne an info@grietje-design.de – ich freue mich über Feedback aus der Praxis!
Hygiene: Praktisch denken – pflegeleicht bauen
Ein Spielmöbel wie dieser Strafbock muss leicht zu reinigen sein. Ich werde die Holzoberflächen daher komplett lackieren, um sie abwischbar zu machen – das schützt nicht nur das Material, sondern erleichtert auch die Pflege. Die gepolsterten Auflagen beziehe ich mit medizinischem Kunstleder, das desinfektionsmittelbeständig ist und sich ebenfalls schnell reinigen lässt.
Für alle, die ähnliches planen: Achtet darauf, dass ihr bei Polsterbezug und Kleber auf lösungsmittelfreie Produkte zurückgreift – das schont Material und Gesundheit.
Sicherheit: Kippfest, belastbar und durchdacht
Sicherheit geht vor – gerade wenn jemand gefesselt auf dem Bock liegt. Ich werde die Konstruktion daher im laufenden Bauprozess immer wieder auf Stabilität testen und sie schrittweise optimieren. Mein Ziel: ein Möbelstück, das sowohl bei Bewegung als auch bei Belastung stabil und kippsicher steht.
Ein häufiger Fehler ist die falsche Fixierung: Liegt eine Person quer über dem Bock und ist vorne fixiert, verlagert sich das Gewicht stark nach vorn – kippt der Bock dabei mit, kann das gefährlich werden. Deshalb: Keine Fußfixierungen bei vorderer Belastung. Sicherer ist die Position längs auf dem Bock, wenn die Füße auf dem Boden stehen – so bleibt das Gewicht zentriert.
Wenn ich zusätzliche Beinauflagen einbaue, achte ich darauf, dass sie nicht zu hoch angebracht werden. Sonst kippt das Gewicht wieder zu stark nach vorne – und das wollen wir vermeiden. Gleiches gilt für die Seitenstabilität: Asymmetrische Belastung (z. B. einseitiges Fixieren) kann ebenfalls zum Kippen führen. Auch hier heißt es: ausprobieren, beobachten, anpassen – und die Ergebnisse mit euch teilen.
DIY mit Köpfchen: Warum die Planung so wichtig ist
Also, was haben wir bis hierhin gelernt – und worauf solltest du achten, wenn du dich an die eigene Planung machst? Ein Strafbock ist mehr als nur ein zusammengezimmertes Möbelstück: Komfort, Ergonomie, Hygiene und Sicherheit spielen eine entscheidende Rolle, wenn du später wirklich damit arbeiten willst. Denk vorher darüber nach, wie das Gewicht verteilt wird, wo Druckpunkte entstehen könnten, welche Positionen möglich sein sollen – und wie du die Oberfläche pflegeleicht gestaltest. Wer gleich mit Plan und Weitblick an das Projekt herangeht, spart sich später viel Frust – und hat am Ende ein Möbelstück, das nicht nur funktioniert, sondern auch dauerhaft Freude macht.
Ausblick auf den nächsten Artikel
Im nächsten Beitrag dieser Reihe geht es um die Materialauswahl und Detailplanung. Ich zeige dir, welche Hölzer sich wirklich eignen (Spoiler: Spanplatte fällt raus), welche Schrauben ich verwende, wie ich das ganze bequem polstere und warum ich mich für medizinisches Kunstleder statt Echtleder entschieden habe.
Außerdem erstelle ich erste Skizzen und Konstruktionszeichnungen, die zeigen, wie ich den IKEA-Bock modifiziere.
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