Notwendig oder überholt?

Swingerclubs und BDSM-Clubs – zwei Welten, die auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam haben. Doch in Swingerclubs gibt es meistens auch BDSM-Zimmer. Warum ist das so? Dieser Frage wollen wir heute auf den Grund gehen.

DISCLAIMER: Die folgenden Erläuterungen sind keine historische Recherche, sondern basieren auf Erzählungen und Informationen, die mir im Gespräch mitgeteilt wurden.

Historische Entwicklung von BDSM Räumen in Swingerclubs.

Wenn man sich die Geschichte von BDSM und Swingern anschaut, sieht man, dass es da eine Gemeinsamkeit gibt: Früher wurden beide Themen eher im Verborgenen ausgeübt. Und weil die Möglichkeiten, sich heimlich zu treffen, sowieso schon begrenzt waren, hat man sich diese vermutlich lieber geteilt, bevor gar kein Ort als Treffpunkt zur Verfügung stand.

 

Diejenigen, die solche Räume zur Verfügung stellten, wollten mehrere Wünsche und Bedürfnisse befriedigen. Dazu gehört auch, verschiedene Themenzimmer zu bieten. Feuer und Eis, Dschungel, Palast, Mittelalter – und Folter. Man wollte den Besuchern die Möglichkeit bieten unterschiedliche Fantasien zu verwirklichen. So kam es, dass Swingerclubs häufig auch einen BDSM Raum hatten.

 

In diesen Räumen ging es weniger darum, ob jemand „tatsächlich“ BDSM praktiziert. Es ging, wie schon gesagt, um Fantasien. Trotzdem bleibt die Einrichtung dieser Räume die gleiche: Andreaskreuz, Käfig, Bock. Und so fingen auch Menschen mit Interesse an SM-Praktiken an, diese Räume zu nutzen.

BDSM im Swingerclub – Feindschaft oder Freundschaft?

Wie eingangs erwähnt, haben Swingen und BDSM auf den ersten Blick wenig gemeinsam. Beide beschäftigen sich mit sexuellen Vorlieben – ansonsten scheint es kaum Gemeinsamkeiten zu geben. Swinger treffen sich gerne, um mit anderen Sex zu haben. BDSMer bleiben zum Spielen gerne unter sich oder in kleinen Gruppen. Bei Swingern steht der Sex im Vordergrund, bei BDSMern Themen wie Unterwerfung, Dominanz und Schmerz. Soweit die Vorurteile. In Wirklichkeit gibt es wie immer viele Stufen dazwischen.

 

Nicht alle Sadomasochisten bestehen darauf, ausschließlich zu zweit zu spielen. Es gibt auch Swinger, die an härteren Praktiken wie Fesseln oder Atemreduktion interessiert sind. Und seit sich die Menschen mehr und mehr trauen, zu ihren sexuellen Vorlieben zu stehen, gibt es immer größere Gruppen, die sich nach ihren eigenen Vorstellungen ausleben. Die Anforderungen an einen BDSM-Raum in einem Swingerclub sind jedoch unterschiedlich, je nachdem, ob er von BDSM-affinen Personen oder eher für Sex genutzt wird.

BDSM und Swingen – Anforderungen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten

BDSM wird zum Beispiel oft nonverbal praktiziert. Das bedeutet, dass wenig gesprochen wird und das Geschehen zwischen Dom und Sub immer eine gewisse Intimität mit sich bringt. Laute Geräusche oder Gespräche und vor allem das spontane Hinzustoßen anderer Personen werden daher als störend empfunden.

 

Bei den Swingern hingegen kann es durchaus spontan zugehen. Vor allem auf den Spiel- und Liegeflächen, wo man sich trifft. Hier gilt immer: „Nein heißt Nein“. Aber es kommt durchaus vor, dass sich ein spontanes Miteinander mit den Menschen, die neben einem liegen, entwickelt.

 

Manche Swinger haben es lieber leise, manche BDSMer auch. Andere lieben es, sich zu unterhalten und lautstark mitzuteilen, dass ihnen etwas gefällt. Im BDSM-Bereich ist dies häufig bei den jüngeren Generationen der Fall. Während ältere SM-Liebhaber in einem BDSM-Raum eher Ruhe und Ernsthaftigkeit wünschen. Hier kann es zu Konflikten kommen, wenn unterschiedliche Gruppen und Generationen aufeinandertreffen.

Auch was den Platzbedarf von BDSM-Räumen in Swingerclubs angeht, gibt es unterschiedliche Ansprüche. Swinger brauchen Liegewiesen, für BDSM werden eher freie Spielflächen oder Geräte wie Andreaskreuz oder Bock benötigt. Eine Sitz- oder Liegemöglichkeit sollte aber auch in einem BDSM-Raum nicht fehlen.

 

Unabhängig von den Unterschieden in der Ausübung und den räumlichen Anforderungen darf der wichtigste Aspekt nicht vergessen werden: Es gibt sowohl Swinger, die BDSM praktizieren, als auch BDSMer, die gerne Partnertausch praktizieren. Reine BDSM-Clubs ohne Liegeflächen können daher den Wünschen von BDSMern mit Partnertausch-Tendenzen nicht gerecht werden. Ebenso können Swingerclubs ohne BDSM-Raum nicht alle Wünsche derer erfüllen, die auch härtere Praktiken praktizieren möchten.

BDSM Swingerclub
BDSM im Swingerclub
JETZT IM BLOG LESEN: BDSM im Swingerclub

Viele Menschen haben Angst, BDSM im Swingerclub zu praktizieren. Viele fragen sich: Ist das erlaubt? Gibt es dafür geeignete Räumlichkeiten? Wie reagieren andere Besucher darauf? Diese Unsicherheiten kommen oft daher, dass viele denken, dass BDSM und Swingen zwei verschiedene Welten sind, die sich nicht miteinander vereinbaren lassen. Aber das ist ein Irrtum. In Wirklichkeit gibt es viele Menschen, die beide Praktiken miteinander verbinden und ihren eigenen Weg finden, um ihre Vorlieben auszuleben.

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BDSM Räume im Swingerclub – Warum sie weiter bestehen sollten.

Zurück zur Ausgangsfrage: Sind BDSM-Räume in Swingerclubs überholt oder sollten sie erhalten bleiben? Wir wissen jetzt: Es gibt zwei Gruppen, die sich immer wieder überschneiden und dadurch Untergruppen bilden. Jede Gruppe hat ihre eigenen Anforderungen an einen Raum. Ein Swingerclub ohne BDSM-Raum bietet nur Platz für eine Gruppe.

 

Wenn nur eine Gruppe in den Swingerclub kommt, kann das dazu führen, dass nicht mehr genügend Gäste in den Club kommen. Und wenn das passiert, muss der Club im schlimmsten Fall eines Tages schließen.

 

Vielfalt ist wichtig. Und wir sollten sie schätzen. Auch im Bereich der sexuellen Vorlieben. Deshalb unterstützt GRIETJE CONCEPT & DESIGN die kreative und vielfältige Konzeptentwicklung von Clubs, um vielen Bedürfnissen ein Zuhause zu geben. Diskriminierung hat in diesem Bereich keinen Platz und wir sollten uns alle mit Respekt und Achtsamkeit begegnen. Denn nur so finden wir alle einen Ort, an dem wir offen und frei unseren Vorlieben nachgehen können.

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