Manchmal beginnt alles mit einer Idee.

Vielleicht hast du ein völlig neues Schlaginstrument entwickelt, das es so noch nicht gibt – leichter, präziser oder aus einem innovativen Material. Vielleicht hast du selbst einen Fetisch, der im Handel kaum beachtet wird, und möchtest diese Lücke schließen.
Es kann auch sein, dass du seit Jahren Fetischkleidung entwirfst und deine Outfits endlich professionell produzieren und vertreiben willst. Genau solche persönlichen Beweggründe sind oft der Startschuss, um einen eigenen BDSM Shop zu eröffnen – ob online oder als Ladenlokal.

Doch egal, ob deine Leidenschaft in Bondage-Seilen, handgefertigten Paddles, maßgeschneiderten Outfits oder BDSM-Möbeln liegt: Der Weg von der Idee zum funktionierenden Geschäft ist anspruchsvoll. Außerdem spielen neben der kreativen Seite auch Kalkulation, Finanzierung, Logistik und Marketing eine zentrale Rolle.

Die Qual der Wahl: Produktion oder Einkauf?

Eine der ersten Entscheidungen betrifft die Frage, ob du selbst produzierst, produzieren lässt oder fertige Ware einkaufst.
Wenn du selbst produzierst, hast du die volle Kontrolle über Material, Qualität und Design. Das ist besonders interessant für handgefertigte Produkte wie Lederfesseln, Riemen oder Seile, bei denen Haptik und Verarbeitung entscheidend sind. Allerdings bedeutet Eigenproduktion, dass du Werkstatt, Maschinen, Materialien und deine Arbeitszeit in die Kalkulation einbeziehen musst.

Produzieren lassen kann eine gute Lösung sein, wenn du eigene Designs in größerem Maßstab auf den Markt bringen möchtest. Ob Fetischmode, Bondage-Gurte oder Möbel – eine externe Fertigung nimmt dir Arbeit ab, erfordert aber gute Lieferantenbeziehungen und Mindestabnahmen. Hier spielen Materialpreise, Lohnkosten und Importgebühren eine große Rolle, wenn du deinen BDSM Shop eröffnen möchtest. Besonders bei Lieferungen aus Nicht-EU-Ländern solltest du Zollgebühren und Transportzeiten nicht unterschätzen.

Einkauf fertiger Ware ist der einfachste Einstieg, da du auf bestehende Produkte und Hersteller zurückgreifst. Gerade als Online-Händler kannst du so schnell ein Sortiment aufbauen. Der Nachteil: Deine Marge hängt stark vom Einkaufspreis ab, und dein Sortiment ist leichter vergleichbar – gerade im Online-Handel, wo Preisvergleiche nur einen Klick entfernt sind.

Oft ist ein Mischmodell sinnvoll: exklusive Eigenprodukte für Alleinstellungsmerkmale und ergänzend zugekaufte Ware, um das Sortiment zu erweitern.

Nische in der Nische – warum Spezialisierung bei der Eröffnung eines BDSM Shop entscheidend ist

Der BDSM- und Fetischmarkt ist vielfältig, aber nicht unendlich groß. Ein Shop, der alles anbietet, läuft Gefahr, im Einerlei der Anbieter unterzugehen. Deutlich stärker positionieren kannst du dich, wenn du dich auf eine klar umrissene Nische konzentrierst. Das kann ein bestimmtes Material sein, wie veganes Leder für Tierfreund:innen, oder eine Technik wie handgeflochtene Bondage-Seile aus spezieller Faser.

Es kann auch eine bestimmte Zielgruppe sein – etwa Events für queere Fetisch-Communitys oder Outfits, die speziell für Plus-Size-Kund:innen entworfen wurden. Besuche Messen wie die Obscene in Karlsruhe, die Passion in Hamburg oder die Boundcon in München, um ein Gefühl für die Konkurrenz, die Preise und die Nachfrage zu bekommen. Dort siehst du schnell, welche Produkte es schon im Überfluss gibt – und wo Platz für neue Ideen ist.

Stationär oder online – und warum der Kostenvorteil trügt

Einen BDSM Shop eröffnen kannst du sowohl als stationäres Geschäft als auch als reinen Online-Shop.
Ein Online-Shop wirkt oft günstiger, weil eine Website schon für wenige hundert Euro erstellt werden kann. Das Lager kann klein bleiben, und ein Ladengeschäft brauchst du nicht. Dennoch entstehen die eigentlichen Kosten oft bei der Vermarktung: Ohne ein durchdachtes SEO-Konzept, Social-Media-Marketing, Kooperationen und Werbung wird dein Shop kaum sichtbar.

Ein stationärer Fetisch-Shop hat zwar höhere Fixkosten, bietet aber andere Vorteile: Persönliche Beratung, Anprobemöglichkeiten, Event-Abende oder Live-Vorführungen schaffen Erlebnisse, die online nicht zu ersetzen sind. Gleichzeitig bindet dich ein Ladenlokal an feste Öffnungszeiten und einen Standort – und Miete, Nebenkosten sowie Ladenbau summieren sich schnell.

Kostenvergleich Online-Shop vs. stationärer BDSM Shop (80 qm, Stadtrandlage)

 

Kostenpunkt Online-Shop (Ø monatlich) Stationärer Shop (Ø monatlich)
Website-Erstellung (auf 24 Mon. umgelegt) 50–150 € 50–150 €
Website-Hosting & Wartung 30–60 € 30–60 €
Miete (80 qm, Stadtrand) 800–1.200 €
Strom & Nebenkosten 150–250 €
Marketing (Social, SEO, Print) 300–1.000 € 300–1.000 €
Personal (2 Teilzeitkräfte) 1.200–2.000 € 1.200–2.000 €
Summe monatlich 1.580–3.210 € 2.530–4.660 €

Neben den typischen Investitionen in Lager, Einrichtung, Marketing und Personal solltest du auch die formalen Gründungskosten im Blick behalten, wenn du einen BDSM Shop eröffnen möchtest. Dazu gehören beispielsweise die Gewerbeanmeldung (ca. 20–50 €), ggf. eine Geschäftsadresse (130–500 €/Monat), laufende Buchhaltungskosten (100–400 €/Monat zzgl. Jahresabschluss), IHK-Beiträge (jährlich ab ca. 30 €) und der gesetzliche Rundfunkbeitrag für Unternehmen (ab 6,12 €/Monat). Auch diese Beträge gehören in deine Kalkulation, damit dich später keine „versteckten“ Fixkosten überraschen.

Wenn du dich für eine Eigenproduktion entscheidest, ist es wichtig, die Kalkulation nicht zu unterschätzen. Hier ein vereinfachtes Beispiel für ein handgefertigtes Produkt, in diesem Fall einen einfachen Flogger:

  • Materialkosten: 28,00 € (hochwertiges Rindsleder, Metallgriff, Ziernieten)
  • Fertigungskosten: 21,50 €
  • Fertigungseinzelkosten: 13,00 € (Arbeitszeit in der Werkstatt)
  • Fertigungsgemeinkosten: 8,50 € (Werkzeugverschleiß, Strom, Werkstattmiete)
  • Verwaltungskosten: 8,00 € (Buchhaltung, Organisation, Produktentwicklung)
  • Vertriebskosten: 3,50 € (Produktfotografie, Verpackung, Versandmaterial)
  • Selbstkosten: 61,00 €
  • Gewinnmarge (35 %): 21,35 €
  • Kalkulierter Verkaufspreis: 82,35 €
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Finanzierung realistisch angehen

Egal, ob du online oder stationär startest – ohne Businessplan wirst du weder einen Kredit noch Investoren gewinnen. Ein gut ausgearbeiteter Plan zeigt nicht nur deine Produkt- und Marketingstrategie, sondern belegt, dass du die Rentabilität realistisch einschätzen kannst. Für Bankfinanzierungen brauchst du in der Regel rund 20 % Eigenkapitalanteil.

Als Gründungsberaterin für die Erotikbranche begleite ich dich genau in dieser Phase und erkläre dir alles was du wissen musst, wenn du einen BDSM Shop eröffnen möchtest. Für 500 € im Monat erhältst du ein Stundenkontingent von etwa 15–20 Beratungsstunden, in denen wir alles besprechen können, was dir als Gründer:in auf dem Herzen liegt: Businessplan, Finanzierung, Strategie, Marketing – und vieles mehr. Das erste Gespräch ist immer kostenfrei, und persönliches Coaching gehört für mich selbstverständlich dazu. Denn eine Gründung ist nicht nur fachlich, sondern auch persönlich eine anspruchsvolle Aufgabe, die Mut, Ausdauer und klare Entscheidungen erfordert. Hier geht’s zu meiner Preisliste.

Vom Konzept zur Umsetzung – und warum es jetzt deine Zeit ist

Die BDSM- und Fetisch-Szene braucht mehr Vielfalt, Qualität und repräsentative, durchdachte Geschäftskonzepte, die Kinks und Vorlieben sichtbar machen, ohne in alte Klischees zu verfallen. Dein Vorhaben kann genau dazu beitragen – und ich unterstütze dich dabei, dass daraus ein tragfähiges und profitables Business wird.

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